Skyline Amsterdam

Standort Niederlande: wirtschaftliche Lage

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief in den Niederlanden auch im Jahr 2019 positiv. Das reale BIP-Wachstum fiel zwar mit 1,7 % schwächer als im Vorjahr aus (2018: +2,7 %), lag aber noch über dem EU-weiten Durchschnitt von 1,5 %. Grund für das geringere Wachstum ist vor allem die schwächelnde Weltwirtschaft. Die steigenden Konsumausgaben und die Investitionen von Unternehmen gewinnen hingegen an Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Niederlande. Der Arbeitsmarkt profitierte von den konjunkturellen Rahmenbedingungen. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 1,8 % auf rund 9,54 Millionen, die Arbeitslosenquote verringerte sich leicht auf 3,7 % im Jahresdurchschnitt (2018: 3,8 %).

Büroimmobilienmarkt Niederlande

Vor allem Dienstleistungsunternehmen schafften zusätzliche Arbeitsplätze, was tendenziell positive Auswirkungen auf die Büroflächennachfrage hat. Unternehmen treffen in den Niederlanden jedoch auf ein stets knapperes Flächenangebot. Dies gilt insbesondere für moderne hochwertige Flächen im Ballungsraum Randstad und zunehmend auch in anderen Städten, wie etwa Arnheim, Breda und Nimwegen. Die Unternehmen müssen deshalb immer öfter Kompromisse bei der Standort- und Objektwahl eingehen. In diesem Zuge zeigte sich in den beliebten Städten Amsterdam und Rotterdam eine stagnierende bzw. rückläufige Nachfrage, während Städte wie Amersfoort, Den Haag und Eindhoven neue Rekorde beim Flächenumsatz verzeichneten.

Der Büroflächenumsatz summierte sich im Jahr 2019 landesweit auf rund 1,45 Millionen m² und lag damit über dem Vorjahresniveau von rund 1,32 Millionen m² (+9,8 %). Etwa 60 % des Umsatzes entfielen auf die vier wichtigsten Büromärkte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Utrecht (G4). Das Flächenangebot reduzierte sich deutlich auf rund 2,9 Millionen m² gegenüber rund 3,2 Millionen m² im Vorjahr – ein Rückgang um rund 10 %. Der Büroflächenbestand blieb stabil bei rund 47,5 Millionen m². Die Leerstandsquote lag zum Jahresende bei 6,3 %.

Landesweit werden die höchsten Mietpreise in der Hauptstadt Amsterdam aufgerufen. Im Jahr 2019 lag die Spitzenmiete dort bei rund 500 Euro/Quadratmeter/Jahr im Teilmarkt Centrum und im südlichen Bürostandort Zuidas, wo viele internationale Unternehmen ihren Sitz haben. Auf dem Investmentmarkt verringerte sich das Transaktionsvolumen für Büroimmobilien im Jahr 2019 aufgrund eines Mangels an attraktiven Investitionsobjekten von rund 5 Milliarden Euro auf rund 4,5 Milliarden Euro. Rund 90 % der Investitionen konzentrierten sich in der Randstad. Die gewichtete Nettoanfangsrendite sank innerhalb des Jahres um 30 Basispunkte auf 3 %.

Stand: August 2020

Quellenverzeichnis: